Aufkocht werd – Die regionale Foodchallenge

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Susanne Hirschvogel und Ksenija Pointner von der VHS Dachauer Land e.V., Pfr. Josef Mayer und Landrat Stefan Löwl beim Kick-off zur Foodchallenge

Die Katholische Landvolkshochschule Petersberg konzipierte gemeinsam mit dem Dachauer Forum und weiteren Kooperationspartnern das Projekt „Aufkocht werd – Die regionale Foodchallenge“, das für regionale Lebensmittel und für das Thema „Lebensmittelverschwendung“ sensibilisieren soll.

Das Projekt wurde von der KEB München und Freising gefördert als Innovatives Projekt der Katholischen Erwachsenenbildung im Bildungsfeld der Politischen Bildung. <events Name="aufkochtwerd" keyword="aufkochtwerd Food-Challenge Regionalilität"> Aktuelle Veranstaltungen rund um regionale Produkte</events>


Hintergrund

Alleine in Deutschland wird nach aktuellen Schätzungen ca. die Hälfte aller produzierten Lebensmittel ungenutzt weggeworfen. Teils, weil sie bereits vom Handel als unverkäuflich eingestuft und vom Produzenten nicht zurückgenommen werden, teils, teils, weil Verbraucher sie unverwertet entsorgen. Ein Zustand, der angesichts der globalen Ernährungssituation und des hohen Produktionsaufwands nicht hinnehmbar ist.

Als Christen sind wir allein aus unserer Verantwortung der Schöpfung gegenüber verpflichtet, hier zu handeln und Bewusstsein zu schaffen und eine Kehrtwende hin zu einem ressourcenschonenderen Umgang mit Lebensmitteln einzuleiten.

Konzept

Das Konzept sieht vor, sich der viralen Verbreitungswege in den sozialen Medien zu bedienen und das dort bereits bekannte und weit verbreitete Konzept der „Challenge“ aufzugreifen – vgl. z. B. die vor einigen Jahren gestartete „Icebucket-Challenge“ oder das jüngst initiierte „Eiswassergrillen“, an dem viele Prominente, aber auch Institutionen und Vereine teilgenommen haben.

Unseren Fokus wollten wir dabei auf das soziale Netzwerk Facebook legen und für den Start der Aktion gezielt auf Prominente aus dem Landkreis zugehen. Das Konzept sieht ein Kick-off vor, wofür wir den Landrat des Landkreises Dachau gewinnen konnten. Die ersten Gäste, ebenfalls Prominente aus dem Landkreis, wurden von ihm eingeladen, verbunden mit der Aufforderung, Ihrerseits Essen zu veranstalten und dazu andere Gäste einzuladen. Das Konzept sieht darüber hinaus eine bewusstseinsbildende und eine soziale Komponente vor.

Auftrag an den Gastgeber und seine Gäste war, sich über Regionalität und Nachhaltigkeit auszutauschen und ein gemeinsames „Statement“ zu verfassen. Während des Essens gab es die Möglichkeit, Spenden zu sammeln, die dann zentral gesammelt und an drei „ernährungsbezogene“ Projektträger (Die Dachauer Tafeln, Die Kette der helfenden Hände, Stabstelle „Familienberatung, Gleichstellung und Inklusion“ im Landratsamt Dachau) im Landkreis ausgeschüttet wurden.

Inhalt

Jürgen Bauer und Sascha Rotschiller mit ihren Gästen beim „regionalen Pizzabacken“ im Rahmen der Aktion

Regeln für die Koch-Herausforderung „Aufkocht werd im Dachauer Land“ – #aufkochtwerd

  • Bereite eine Mahlzeit für bzw. mit mind. vier Gästen zu.
  • Verwende dazu ausschließlich regionale/saisonale Produkte und oder Lebensmittelreste, die dir zur Verfügung stehen.
  • Formuliere beim Essen mit deinen Gästen einen gemeinsamen Gedanken zum Thema „Nachhaltigkeit und Regionalität“ und poste ein Foto von euch und dem Gedanken (Vorlagen für die Plakate gibt es auf www.tdr-petersberg.de) auf deiner und auf unserer Facebookseite: https://www.facebook.com/TdRPetersberg/
  • Deine Gäste brauchen natürlich kein Gastgeschenk mitzubringen, sondern haben die Möglichkeit, für die Aktion „Aufkocht werd – Jeder wird satt“ zu spenden. Die Spenden kannst du an das Sammelspendenkonto überweisen. Die Gesamtspenden werden zu gleichen Teilen an gemeinnützige Organisationen aus dem Landkreis vergeben.
  • Nominiere mindestens zwei FreundInnen innerhalb von drei Wochen, ebenfalls ein Essen zu veranstalten.

Projektziele

  • Regionale Lebensmittel mit allen Aspekten von Landwirtschaft und Umwelt, Handwerk und Verarbeitung bis zu den Handelsstrukturen in möglichst vielfältigen Gruppen ins Gespräch bringen und bei der Abschlussveranstaltung in die Öffentlichkeit tragen.
  • Gastgeber laden Bekannte in einer möglichst gemischten Gruppe zu einem regionalen Essen ein, bei dem dann auch über das Essen in all seinen Facetten gesprochen wird; sie dokumentieren die Runde mit einem Gruppenfoto, einer These/Forderung/Kommentar zum Thema „Lebensmittel“ aus der Region, evtl. auch Menüfolge und Rezepte, und posten dies bei Facebook; über die auf Facebook bekannte „Challenge“-Logik ergeben sich Folgeveranstaltungen, sodass sich die Tafelrunden im Schneeballsystem ausbreiten.
  • Entscheidungs- bzw. Mandatsträger, aber auch Menschen aus Landwirtschaft, Produktion, Gastronomie und Verbraucher sollen auf niederschwellige und angenehme (Einladung zum Essen) Art und Weise zum Reflektieren über regionale und nachhaltige Wirtschaftskreisläufe angeregt werden.
  • Das Thema „Regionalität und Nachhaltigkeit“ wird mit einem besonderen Fokus auf Ernährung stärker in die Öffentlichkeit gebracht.

Zielgruppe

Politiker, Erzeuger, Veredler, Produzenten, aber vor allem alle Verbraucher. Die Fokussierung auf Facebook als Verbreitungsmedium stellt eine gewisse Einschränkung der Teilnehmenden auf aktive Facebooknutzer dar. Die Aktion wurde aber auch über Presse, Mail-Verteiler und persönliche Kontakte weitergetragen. Eine Beteiligung war also auch ohne eigenes Facebook-Konto explizit möglich.

Innovation

Der innovative Charakter des Projekts besteht in dem Versuch, das Challenge-Format auf die Bildungsarbeit zu übertragen, um niederschwellig ein Thema ins Gespräch zu bringen, das ein breites Spektrum an Teilnehmenden einschließt. Die katholische Erwachsenenbildung könnte so Menschen erreichen, die sich bisher wenig oder gar nicht von ihr angesprochen fühlen.

Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit

Das Modell könnte auch auf andere Themen übertragen werden, vielleicht auch auf Glaubensgespräche, und es kann von jedem Bildungsträger initiiert werden.

2021 übertrugen die Bildungsakteure das Format "Aufkocht werd" in den digitalen Raum und luden zum Kochen mit lokalen Produkten, die aus der Region stammen, ein. Die beiden Videos laden zum Mitkochen und Verwenden von regionalen Produkten in der Küche ein.

Resümee

Wir sind sehr zufrieden mit dem Projekt. Der innovative Ansatz als Social media-Challenge via Facebook hat zwar auch Hürden erzeugt, aber es konnten dadurch auch, wie gewünscht, neue Zielgruppen erschlossen werden. Es hat sich gezeigt, dass der ganzheitliche, ja nahezu sinnliche (Essenseinladungen) Ansatz eine große Resonanz gefunden und dazu beigetragen hat, dass das Thema breiter gestreut werden konnte und bei den Teilnehmenden Denkprozesse ausgelöst wurden.

Kooperationspartner

Folgende Organisationen beteiligten sich an der Aktion:

Kontakt

Katholische Landvolkshochschule Petersberg
Sascha Rotschiller

Links

Die Regeln für die Koch-Herausforderung „Aufkocht werd im Dachauer Land“ finden Sie hier.

Plakatvorlagen und Informationen zur Aktion finden Sie hier.

Die Postings der teilnehmenden Gruppen finden Sie auf Facebook.

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