Multiplizierung des Kulturdolmetscher-Kurses mit Ausbildung von KursleiterInnen
KulturdolmetscherInnen sind BrückenbauerInnen in unserer interkulturellen Gesellschaft. Durch Ihre eigenen Erfahrungen mit Migration und Integration haben sie einen Expertenblick auf kulturelle Prozesse. Zudem können Sie durch ihre Nähe zu zwei Kulturen MittlerInnen zwischen den Kulturen sein.
Nachdem erste Kulturdolmetscher im Rahmen des Innovativen Projekts Qualifizierungskurs KulturdolmetscherIn in Dachau und Freising ausgebildet wurden, führt die Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising das Projekt „Multiplizierung des Kulturdolmetscher-Kurses mit Ausbildung von KursleiterInnen“ durch. Ziel ist dabei die Qualifizierung von MultiplikatorInnnen, die Entwicklung von Standards für die Kulturdolmetscher-Ausbildung sowie die Fortbildung von bereits ausgebildeten KulturdolmetscherInnen.
Das Projekt wird von der KEB München und Freising gefördert als Innovatives Projekt der Katholischen Erwachsenenbildung im Bildungsfeld der Mitarbeiterbildung und Qualifizierung Ehrenamtlicher. <events Name="Kulturdolmetscher" keyword="Kulturdolmetscher"> Aktuelle Veranstaltungen zum Thema Kulturdolmetscher</events>
Hintergrund
Wir leben in einer interkulturellen Gesellschaft, die uns einerseits vor große Herausforderungen stellt, die andererseits aber auch sehr bereichernd ist. Obwohl manche MigrantInnen schon seit vielen Jahren in Deutschland leben, ist deren Selbstwirksamkeit, deren Gestaltungsanteil an der Gesellschaft immer noch nur marginal.
Aktuell hat gut ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland Migrationshintergrund (21%), davon etwa die Hälfte mit eigenen Migrationserfahrungen. Vergleicht man diese Zahlen mit der Repräsentation von MigrantInnen in Institutionen, zeigt sich, dass aktuell noch keine adäquate gesellschaftliche Teilhabe stattfindet. Beispielsweise haben nur knapp 5% aller Lehrer und Lehrerinnen in Deutschland Migrationshintergrund.
Migration wird in unserer Gesellschaft als Defizit wahrgenommen. Sieht man Migration dagegen als Erfahrungsschatz und in MigrantInnen Menschen, die zwei Kulturen kennen und verstehen, ist der logische Schluss, ihre Kompetenzen für die notwendigen Integrationsprozesse in unserer Gesellschaft anzuerkennen und zu nutzen.
KulturdometscherInnen sind Mittler und Brückenbauer zwischen den Kulturen. Zum einen, weil sie durch ihre eigenen Erfahrungen und das Wissen über kulturelle Dimensionen, das sie im Qualifizierungskurs erwerben, interkulturell kompetent sind. Zum anderen, weil sie Zugang zu beiden Kulturen haben. So möchte das Projekt Menschen mit Migrationshintergrund in ihren Kompetenzen fördern und sie so qualifizieren, damit sie selbst einen wertvollen Beitrag zur Integration von Flüchtlingen leisten können.
Konzept
Inhalt
Projektziele
- 10 KursleiterInnen, nach Möglichkeit mit eigenem Migrationshintergrund, werden in einer MultiplikatorenInnen-Schulung ausgebildet.
- 15 KulturdolmetscherInnen nehmen an einem Fortbildungstag teil.
- Mindestens drei Kreisbildungswerke führen einen Qualifizierungskurs KulturdolmetscherIn mit insgesamt 25 TeilnehmerInnen durch.
- Curriculum für die Kulturdolmetscherkurse und Standards liegen vor.
Zielgruppe
Innovation
Innovativ ist die diözesanweite Implementierung des Kulturdolmetscher-Projekts mit Standards. Dadurch wird die Professionalität und Qualität des Projekts gesichert. Das Projekt erhält eine Nachhaltigkeit und Wirksamkeit, die sich von Einzelprojekten abhebt. Die Erzdiözese München und Freising wirkt damit nach außen und nimmt die Verantwortung einer interkulturellen Gesellschaft ernst.
Der Ansatz, MigrantenInnen zu befähigen, sich gesellschaftlich zu beteiligen (Empowerment) und gezielt MigrantInnen zu Kursleitungen zu qualifizieren, ist ebenfalls innovativ für die katholische Erwachsenenbildung.
Nachhaltigkeit und Übertragbarkeit
Resümee
Kooperationspartner
Kontakt
Stiftung Bildungszentrum der Erzdiözese München und Freising
Kathrin Steger-Bordon